16.11. – 17.11.2015
Ein Supertag! Niemand streikt! Weder die Bahn, noch die Airline und auch nicht das Auto meines Schwagers Igor, der mich freundlicherweise am Osnabrücker Hbf. abholt um mich zum Flughafen Münster/Osnabrück zu bringen. Beim Entladen der Koffer merke ich, dass ich keinen Euro für den Kofferwagen habe. Ich gehe also rein um ein Zwei-Euro-Stück zu wechseln. Im Flughafengebäude bekomme ich dann doch das Gefühl, dass gestreikt wird: kaum eine Menschenseele zu sehen.
Aber genau das liebe ich so an diesem Flughafen; FMO habe ich noch nie stressig erlebt und das ist auch gut so. Herr Schmock von der Sixt-Autovermietung schaut in sein Portemonnaie und bedauert, dass er nur einen Euro hat. Ich biete ihm an, dass ich diesen im Tausch gegen mein Zwei-Euro-Stück nehme, wenn er mir verspricht meine Projekt-Homepage zu besuchen. Ich überreiche ihm eine Visitenkarte. Der Herr möchte wissen, worum es bei meinem Projekt geht und so berichte ich ihm über den Schulausbau in Südafrika. Der Mann ist sichtlich begeistert. Er gibt mir seinen Euro „for free“. Auch nach Rückgabe des Wagens möchte er den Euro nicht wider haben und wir einigen uns darauf, dass ich dieses Geldstück als Glücksbringer an den fleißigsten Schüler übergebe – eine Streberauszeichnung sozusagen. Die Nominierungen könnt Ihr HIER, in diesem Kapitel und die Übergabe der Auszeichnung DA, in dem anderen Kapitel nachlesen.
Sehr freundlich geht es beim Check-In und auch bei der Sperrgepäckaufgabe meines Reiserucksacks weiter. Vielleicht kennst Du ja das Sprichwort „Wie Du in den Wald rein rufst, so hallt es auch zurück!“ Heute jedenfalls scheine ich die schönsten Symphonien in den Wald zu singen. Von allen Menschen, denen ich begegne werde ich angelächelt und freundlich begrüßt. Der Copilot möchte sogar ein wenig mit mir flachsen und auch das Kabinenpersonal meiner ersten Kurzetappe nach Frankfurt ist überaus aufmerksam.
Am größten Flughafen Deutschlands angekommen, tut sich eine ganz andere Welt auf:
Hektik, Menschenmassen und unglaublich lange Wege. Was sich jedoch NICHT ändert ist die Freundlichkeit der Menschen, denen ich begegne. Ich vermute, dass mein vorfreudiges und übertrieben breites Grinsen niemanden überhaupt erst auf die Idee kommen lässt, mir „blöd zu kommen“. Ich würde heute offensichtlich jeden in Grund und Boden grinsen.
An der Frankfurter Passkontrolle, möchte der Zöllner den Grund meines Aufenthalts in Südafrika wissen. Auch diesem Mann erzähle ich vom Ausbau der Schule in „Fobeni Village“. Und auch dieser Mann möchte gerne mehr darüber wissen, nimmt sehr erfreut eine Visitenkarte entgegen und wünscht mir alles Gute.
Sein Kollege am Nachbarschalter scheint etwas Schwierigkeiten mit einer Durchreisenden zu haben. Er schaut sich ein spanisches Schriftstück an, das ihm eine aus China stammende Dame überreicht und fragt in die Runde, ob jemand Spanisch spreche. Ich traue es mir zu, ihm helfen zu können und trete zwei Schritte in seine Richtung. Als er mir das Schriftstück vorlegt, muss ich etwas grinsen. Von meiner Reiseleitertätigkeit auf diversen spanischen Inseln, kenne ich das Dokument nur zu gut. Ausreisende müssen es sich bei der Polizei ausstellen lassen, wenn Ihnen Ihr Ausweisdokument abhanden kommt.
Die ersten zwei Sätze auf dem Papierstück kann ich noch grob übersetzen, der Rest ist mir aber schnell zu hoch und zu bürokratisch. Ich erkläre dem Zöllner jedenfalls, was es sich mit dem Schriftstück auf sich hat. Ich frage die Dame, ob sie noch ein anderes Lichtbilddokument hat und sie hat. Der Beamte vergleicht die Namen und als er das sympatische Lächeln der hübschen Dame und spätestens als er auch meine Grinsefresse sieht, kann er nicht anders als die junge Frau durchzuwinken. Muchas Gracias! De nada!
Das Universum soll ja gute Taten belohnen und so ist es auch in diesem Fall. Meine Belohnung wird offensichtlich, als ich die Passagiermaschine sehe, die mich in Kürze nach Johannesburg bringen wird. Es ist der Fußball-„Fanhansa Siegerlieger“, eine zweistöckige Boeing 747-800 für Siegertypen wie mich eben 😉
In der Maschine Platz genommen, erfreue ich mich am Bordprogramm. Unter anderem finde ich die Highlights legendärer BVB-Spiele. Ein Siegerflieger-Traum! Dankbar spende ich eine Kleinigkeit von 100 südafrikanische Rand (= ca. € 7,-) an die „help-alliance“ der Lufthansa.
Kurz nach der Landung in Johannesburg fragt mich ein älterer Herr, ob ich ihm nicht bei der Passkontrolle helfen könne, da er überhaupt kein Englisch spreche. Natürlich helfe ich dem Mann und das Universum bedankt sich wieder umgehend: während des Transfers zu meinem Hostel, wird mir kostenlos eine südafrikanische SIM-Karte angeboten. Die polnische Dame, die mir das Angebot unterbreitet fährt mit ihrem Cousin für eine letzte Nacht in das gleiche Hostel wie ich und da sie die SIM-Karte ab morgen (Abreisetag) nicht mehr braucht, gibt sie sie weiter. Ich revangiere mich am Abend mit einer Flasche Wein bei den beiden, die wir dann gemeinsam leeren. Positive Energie wohin man nur sieht… Ein Bilderbuchstart!
Peace!
…da hatter mich tatsächlich in seinem Blog erwähnt 😀
Allerdings mit Schreibfehler 😉 das “n” ist wohl umgekippt, denn es müsste ein “c” sein…
Und ich bin nun regelmäßig hier und lese deinen Blog! Viel Erfolg und mach weiter so! Wenn du das nächste mal hier bist, gibts noch einen (oder 2 ) Euros aus meiner Tasche für dein Projekt!
Das freut mich zu hören und Entschuldigung für den Schreibfehler… Wird sofort korrigiert! Ein erfolgreiches neues Jahr wünsche ich Dir!